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microform – der Podcast des Graduiertenkollegs „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“

Logo: Happy Little Accidents

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Der Podcast des Berliner Graduiertenkollegs „Kleine Formen“ ist aus dem Wunsch entstanden, die Aktivitäten und Forschungsarbeit des Kollegs zu dokumentieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seit seinem Launch im November 2017 hat sich der kurz „microform“ genannte Podcast, der von einem mehrköpfigen Redaktionsteam bespielt wird, stark weiterentwickelt. Heute zählt unser Feed über 30 Einzelepisoden im Umfang zwischen neun Minuten und 1,3 Stunden. Neben der Archivierung und Dokumentation erfüllt der Podcast für das Kolleg auch eine ganz lebenspraktische Funktion: Die Arbeit mit Sound und Stimme schult die Mitglieder der Redaktion in Praxisfertigkeiten der auditiven, webbasierten Wissenschaftskommunikation, die den RedakteurInnen für Karrieren innerhalb und außerhalb der Wissenschaft nützlich sein können.

Bei Wissenschaftskommunikation steht die Vermittlung von Wissen sicherlich im Vordergrund, in unserem Fall aber auch ein gewisser Unterhaltsamkeitsanspruch und die Lust am Experimentieren. Podcasting verstehen wir nicht als Format – das RZG, also das „romantische Zwiegespräch“ als Monopolform –, sondern als ein distinktes und, um im Bild zu bleiben, als polyamores Medium, in dessen Repertoire ein ganzer Strauß an Formen und Formaten mit je unterschiedlichen Zwecken und möglichen Verwendungsweisen steckt: Features mit O-Tönen und Musik, narrative Stücke, Soundcollagen, Kurz- und Kürzestpodcasts usw. Aus Gründen der Programmvielfalt haben wir uns entschieden, mit unserer kleinen Seifenkiste zweispurig zu fahren: Da sind auf der einen Seite (in der Mittelspalte angesiedelt) längere Hörstücke, deren Produktionsaufwand zwischen moderat (Live-Mitschnitte, ExpertInnen-Interviews) und groß (moderierte Vorträge, Barock ausgepolsterte Features) variiert.

Der Leuchtturm, man könnte auch sagen, Funkturm unseres Podcasts ist – auf der anderen Seite – die sogenannte „Enzyklopädie der kleinen Formen“, eine Sammlung von mehr oder weniger kurzen Audio-Essays, in denen die BeiträgerInnen jeweils eine Kleinform unter die Lupe nehmen – nach Kriterien, die am Forschungsprogramm des Graduiertenkollegs orientiert sind. Die Enzyklopädie ist einzigartig in der deutschsprachigen Podcastlandschaft: kollaborativ, interdisziplinär und unsensibel gegenüber akademischen Hierarchien. Solange die Forschung ins Themenfeld passt, können alle mitmachen – egal ob Professorin, Privatdozent, Doktorandin, Studierender oder Praktikerin. So entsteht eine individuell begehbare Audio-Wunderkammer, in der sich das Spektrum kleiner Formen, aber auch die unterschiedlichen akademischen Kulturen und methodischen Zugänge abbilden.